Mittwoch, 19. September 2012

17. Drei- Talsperren- Marathon

Der Drei- Talsperren- Marathon war für mich eigentlich schon von der Rennliste gestrichen worden und meine Gedanken waren beim Apolda MTB- Marathonam Sonntag. Doch am Mittwoch Nachmittag wurde alles anders und aus meiner Frühschicht wurde eine Spätschicht. So machte ich mich am Samstag morgen in Kolonne mit Maik und Peggy auf in den Naturpark Erzgebirge- Vogtland, genauer gesagt nach Eibenstock, nichts ahnend, das die Anfahrt einer Odyssee gleichkam. Das hat mich zum frühen Morgen gleich auf die Palme gebracht. Nach knapp 60km erreichten wir die Innenstadt und kamen genau richtig, um die 100km Fahrer noch anfeuern zu können.

Nach der Anmeldung über die 30km zogen wir uns gleich noch den Start des Marathons rein. Bei den doch recht kühlen Temperaturen sicher auch kein Zuckerschlecken.
Rad fertigt gemacht, mit Jonas und Maik warm gefahren und schon schlug die Uhr 11.30 Uhr. Aus der ersten Reihe begab ich mich auf die Strecke, welche dieses Jahr nicht über Carlsfeld führte, es galt nun die  Talsperre Eibenstock zu umrunden.

Fast alle Protagonisten des Rennens auf einem Blick :-)

Gleich nach 50m ging es in eine scharfe Rechtskurve, in der es einen Sturz zu vermeiden galt. Es ging alles gut und das Feld rollte bergab in Richtung B 283. Auf genau dieser angekommen zuckte sogleich Herr Fritzsch das erste Mal, aber keiner reagierte. Ich befand mich an vierter, fünfter Position, genau von denen Leuten umgeben, die doch für mich die größten Konkurennten waren. Maik, Felix, Julius und Jonas, um nur einige zu nennen.

erste Kurve nach dem Start
Nach einer kurzen Asphaltwelle ging es rechts in den Wald rein. Ein Blick nach hinten zeigte, dass das Feld noch komplett zusammen war. Mein Plan sah vor, den ersten knackigen Anstieg bei Km 5, mit den gerade erwähnten Leuten mitzukommen. So fuhr Maik als erster in den Anstieg rein, ich auf vier und dann kam wie vom Blitz getroffen, Julius Wagler rechts vorbei geflogen, fuhr nach vorn durch und blieb auf dem Gas. Alter Schwede!!! Felix blieb dran, Maik und Jonas mussten eine kleine Lücke lassen und Michael Heß zog noch an mir vorbei! An Position 6 liegend kam ich oben an, verfehlte mein Vorgabe und hatte Sebastian Rochau, einen guten Bekannten, am Hinterrad. Danach klaffte ein etwas größeres Loch. Kurz verschnaufen, da dieser Berg doch schon richtig weh getan hatte. Wir fuhren ca. 2 km gemeinsam, sahen aber von hinten eine größere Gruppe heranrollen und warteten auf diese. Dabei auch Teamkollege Christian. Wir beteiligten uns nicht an der Führungsarbeit, da ja Maik vorn dabei war und überliessen das den anderen. Ich hielt mich trotzdem weit vorne auf, um eventuelle Attacken von älteren Bikern mitzugehen. So rollte die Gruppe, bestimmt 20 Mann stark, über die Autobahn der Eibenstocker Wälder. Es wurde immer wieder versuchte vorn rauszufahren, aber ohne Erfolg.

Die zahlreichen Kurven, teilweise sehr scharf und mit Splitt bzw. groben Schotter überzogen, zwangen zur Vernunft. So lief die Hatz dahin und wir konnten Michael Heß kassieren. Also noch vier Biker voraus.
Kurz vor Hundshübel, ca. bei Km 18, teilte uns ein Zuschauer mit, dass wir um die 3min Rückstand nach vorne hätten. Ich nahm Blickkontakt mit Christian auf und gab ihm zu verstehen, dass wir nun was versuchen müssen, um de Gruppe zu verkleinern. Der zweite schwere Anstieg stand nun wie gerufen vor der Tür. Sebastian Rochau war der gleichen Meinung und wir zogen das Tempo an. Der Berg war in Bezug auf seine Länge schlecht einzusehen. Nach einer Kurve folgte ein weiteres Stück bergan. Wir erreichten die Häuser von Hundshübel, mit dem Ergebnis, dass die Gruppe gesprengt war. Wir waren nun noch 5- 6 Fahrer und ich versuchte das Tempo gemeinsam mit Christian hochzuhalten, um den Rest nicht wieder aufschließen zu lassen. Wieder im Wald verschwunden verabschiedete sich ein weitere Fahrer , so dass Christian, Sebastian Rochau, Michael Heß und Sven Fröhlich nun meine Begleiter waren.

Letzterer kam nun nach vorn geprescht und wollte sich eine kleine Rampe zu nutzen machen. Ich setzte mich sofort an sein Hinterrad und drückte mit hoch. Schon waren wir paar Meter weg. Christian hatte nun leider einen Schleicher und musste nachpumpen. Rochau und Heß kamen wieder ran. 100 m weiter hinten konnte ich Sebastian Böhme noch erkennen, der sich nach und nach immer näher heran pirschte. Kurz vor der Staumauer war er dran und wir wieder zu fünft. Um diese Position sollte es nun in der Gesamtwertung gehen. Ich ging fest davon aus, das keiner bereits nach der Staumauer angreifen würde, da es doch noch ein gutes Stück bis ins Ziel wäre. So fuhren wir sehr gemächlich diesen Anstieg hoch. Richtig im Wind zu fahren hatte jetzt keiner mehr Lust. So formierten wir eine Doppelreihe und wäre der Weg breiter gewesen, so hätten wir eine 5er Reihe aufgemacht.:-)

Wir überquerten die Hauptstraße und das letzte eklige
Stück begann.
Einfahrt Stadion
Wie ich erwartete ging Rochau nach vorn und forcierte. Ich musste eine kleine Lücke lassen. Sebastian Böhme folgte an meinem Hinterrad, Heß und Fröhlich waren wohl geschlagen. An der Pferdekoppel ging dann Herr Böhme mit einer Attacke erst an mir und kurz darauf auch an S. Rochau vorbei. Wir konnten beide nicht folgen. Mit ihm hätte ich am wenigsten gerechnet, da er wie schon erwähnt, alleine das Loch nach vorn zugefahren hatte. So kann man sich täuschen. Der Parkplatz war erreicht, meine Kapitulation fast schon unterschrieben. Aber dann merkte ich das Herrn Rochau auch langsam aber sicher die Körner ausgingen. Ich drückte nochmal was die Pedale hergab und schnippte kurz vor der Kuppe an ihm vorbei. Rein ins Stadion war er aber dran und versuchte sogleich aussen vorbeizukommen. Er hatte etwas mehr Speed, da ich einfach vergass, nochmal zu schalten. Das Zielgerüst kam näher, wir beide gleichauf, keiner bremste und dann passierte es. Wir verhakten uns mit den Lenkern und legten uns beide in der Zielschneiße auf die Nase. Mann oh Mann. Nichts passiert. Ich hatte gleich ein wenig Galle, nicht auf Sebastian, sondern der Zieleinfahrt, die könnte ja etwas breiter sein. Wir waren beide ok.
Der BDR- Kommissar kam gleich auf uns zu und sagte, das wir zeitgleich gewertet würden. Der kurze Schock war verdaut und wir nahmen es beide mit einem Lächeln hin. Es ging immerhin um das AK Podest, was uns beiden bewusst war. Klar, das da keiner nachgibt. Also Gesamtplatz 6 und AK 3 in 1:08.08 Std.

Kurzer Plausch im Ziel und duschen. Ich hoffte auf eine baldige Siegerehrung, da ich ja noch arbeiten musste.
Das Rennen gewann der wieder bärenstarke Julius Wagler, vor Felix Fritzsch,. Teamkollege und Kumpel Maik wurde starker Dritter und Sieger in meiner AK.
Die Siegerehrung zog sich dann doch etwas hin, da erst die 50km geehrt wurden. So hatte ich noch Zeit das Kuchenbuffet im Zelt zu testen.:-) 

Siegerehrung "Senioren"I 30km, v.l. Maik, Sebastian, Icke

Dann endlich war es soweit. Gemeinsam mit meinem Schöpfer, zumindest was den Radsport angeht, durfte ich das Podest "betreten" und mir nach 2011 wieder eine Bronzemedaille abholen.

Vielen Dank für alles, MAIK!!! :-)

Dann musste ich aber auch schon los, denn die Umleitung war ja auch wieder zu fahren. Konnte meine Dienststelle aber pünktlich erreichen.
Vielen Dank an Lars und Peggy für Fotos und Kleidungsübernahme!

So, das Saisonende naht mit Riesen Schritten. Adelsberg, traditionell am Feiertag, wird der Schlusspunkt sein.

Bis dahin
Sport Frei!!!

Daniel



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