Donnerstag, 30. August 2012

16. Vier Hübel Tour

Bereits die 16. Auflage der Mountainbike Vier Hübel Tour stand an und es versammelten sich wieder 600 Bergziegen am frühen Sonntagmorgen auf dem Marktplatz in Oberwiesenthal, um die knapp 87 km lange und mit 2300 Hm auch sehr anspruchsvolle Strecke zu bewältigen.

Obwohl regionale Wettkämpfe zum gleichen Zeitpunkt stattfanden, waren doch wieder viele MTB Cracks am Start der "Tour".


Teamkollege Lars Brödner befindet sich nach seinen Krankenhausaufhalt auf einem guten Geneseungsweg und war sich nicht zu schade, uns die Jacken am Start abzunehmen und über die Strecke verteilt zu unterstützten.
Ich reihte mich gemeinsam mit Nico und Cartsen in ca. dritter, vierter Reihe ein. Ich wollte diese Jahr nicht ganz so schnell starten, aber diese vorhaben sollte sich gleich in Luft auflösen.

10.00 Uhr machte sich die Meute auf, um die Hübel zu bezwingen. Vierenstraße, Waldeck waren schnell passiert. Die erste längere Abfahrt gen Neudorf ist immer bekannt dafür, dass sich hier der Plattenteufel das erste mal versteckt. Uns erwischte es zum Glück nicht, noch nicht. Ich rollte mit Nico zusammen Richtung Bärenstein, immer in der Hoffnung, dass sich eine Gruppe bildet. Wir überholten leider auch Teamkollege Maik, dem erneut die Gesundheit kurz zum rausnehmen zwang. Aber er sollte zurückkommen, und wie. Kurz vor der Auffahrt war der Rückstand zur Spitze sehr gering, vielleicht ne Minute. Der Vorjahreszweite Lars Strehle hatte hier sein erstes "Date" mit der Defekthexe.

mit Nico kurz vorm Bärenstein

Der erste Hübel war schnell erklommen und es ging in die heikle Abfahrt nach Cranzahl. Besonders der letzte Erdwall war sehr steil und wurde zurecht vom Veranstalter gekennzeichnet. Wie mir zu Ohren kam hat es trotzdem nen Biker schwer erwischt an dieser Stelle. Gute Besserung und schnelle Genesung an Lutz Metzner.

Maik rollte an der Richterstraße bereits wieder von hinten ran und der biEHLER- Zug begab sich in den Wald Richtung Königswalde. Im letzten kurzen Schotterstück vorm Ortseingang drehte ich mich um und Nico war weg. Toll, dachte ich, die Taktik war dahin. Ein Weggefährte sagte mir dann, das er nen Platten hat. So versuchte ich noch für kurze Zeit Maik´s Hinterrad zu halten, wie gesagt nur kurz. Er hatte nun richtig Druck und zog davon.

Pöhlberg hoch...
und wieder runter













Der Marktsteig lief ohne Vorkommnisse. Leider hatte ich oben auf der Plattenstraße keinen Vordermann und musste mich allein durch den Wind quälen. Aber alles dosiertem Einsatz.

Am Pöhlberg gab es dann ne neue Flasche von meiner Freundin Linda, die gemeinsam mit meiner Mum wieder ein super Job machten. Die schnelle Abfahrt vom Pöhlberg lief für mich dieses Jahr super, da endlich mal kein Auto vor mir rumgurkte. Bis nach Walthersdorf hat ich nun einen Biker an meiner Seite und wir wechselten uns in den windanfälligen Teilstücken ordentlich ab. Der Scheibenberg war erreicht und die Beine in einem sehr gutem Zustand. Erneuter Flaschenwechsel hat ohne Probleme funktioniert, aber lange Zeit hielt sie nicht aus im Halter. In der Abfahrt zum Unterbecken ging die Bottle flöten. Zum Glück hatte ich noch eine Zweite, viertelvolle dabei.
Scheibenberg passiert

Am Unterbecken holten mich dann zwei Bikestore- Fahrer ein. Mehr oder weniger gemeinsam begannen wir das Oberbecken zu erklimmen. Der Roßbachweg, wie jedes Jahr einfach kein schöner Anstieg. Aber ich kam diesmal sehr ordentlich hoch, wenn ich da an letztes Jahr denke....!

An der Verpfegungsstelle am Hundsmarter machte ich dann einen kurzen Stopp, da meine Flasche mittlerweile leer war, aber meine Verpfleger warteten ja auch schon am Oberbecken. Schnell ums besagte Objekt rumgekurbelt, die zwei Flaschen eingesackt und auf in die Abfahrt zum Ephraimhaus. Ich versuchte es ordentlich laufen zu lassen und die Beine nochmals etwas zu lockern, denn die Tour sollte jetzt erst richtig beginnen. So schnell wie in diesem Jahr war ich noch nie am Ephraimhaus. Ich fühlte mich noch immer gut, keine anzeichen von Krämpfen oder ähnlichem. Das stimmte mich sehr positiv, um mein Ziel, die 4Std. Grenze zu unterbieten, auch erreichen zu können.
am Ephraimhaus geht es richtig los
Die Punktverteiler teilten mir am Kontrollpunkt Platz 28 mit. Nicht schlecht dachte ich, wohl wissend das von hinten noch paar Leute kommen würden. Aber die Platzierung war mir persönlich eh "wurscht"!

Ich fuhr den Anstieg zum Hundsmarter in einem für mich sehr angenehmen Rhythmus. Der ein oder andere der an mir vorbei zog, hatte aber wesentlich mehr Druck auf dem Pedal. Der Hundsmarter war erreicht und mit frischem Asphalt überzogen. Mir kam es vor, als wurde auch das ein oder andere Steigungsprozent aus der Rampe genommen. Lies sich auf jeden Fall schön fahren.

Ich merkte nun langsam aber sicher, dass die Beine immer müder wurden. Die Wellen der Altpöhlaer taten schon richtig weh. An der letzten Verpflegungsstelle gönnte ich mir dann eine Cola, in der Hoffnung das sie meinen Körper nochmal puscht. Beim losfahren fuhr mir dann der erste richtige Krampf in den Oberschenkel und ich konnte ihn nur mit Mühe raustreten. Ich genoss die Abfahrt zum Grundweg in vollen Zügen, denn es sollte gleich richtig zäh werden.

Beginn Grundweg bis kurz vor die Ziege hatte ich nur damit zu tun, meine Krämpfe, mittlerweile in beiden Beinen, unter Kontrolle zu halten. Ab der Ziege ging es dann kurioser Weise wieder besser und ich war sogar in der Lage aus dem Sattel gehen. An der Bachelhütte stand dann Teamkollege Robert und er heizte mir nochmal kräftig ein.
Etwas verwundert über die Streckenführung, (war mir nicht bekannt das die Markersbach- Variante gefahren wird), versuchte ich nochmal die letzten Reserven zu mobilisieren. Die Sachsenbaude war erreicht und ich bog links ein auf den letzten Km. Er sollte unendlich lang werden.

Wellenschaukel
Meine Polar zeigte mir 3:55std. an diesem Punkt und ich dachte mir, dass musst du jetzt schaffen. Pustekuchen!!! Just in diesem Augenblick begann mein Körper und ich glaube auch mein Geist, zu streiken. Ich war auf einmal wie in einer Traumwelt. Mir wurde es schwindelig und die Wellenschaukel kam mir vor wie eine 6 spurige Autobahn. Mit allerletzter Kraft fuhr ich durch das Zuschauerspalier und machte gute Miene zum bösen Spiel. Ich überquerte den Zielstrich und wollte nur noch runter vom Bock. Lars nahm mir mein Bike gleich ab und ich setzte mich erstmal hin. Mir war immernoch voll komisch. Maik brachte mir ein gefühltes Kilo Traubenzucker, einen süßen Snack und Tee, was ich sogleich alles in mich reinstopfte.
Es dauerte 5min. bis ich wieder klare Bilder sah. Die anschließende Dusche und die leckere Kartoffelsuppe waren sehr förderlich und es ging mir allmählich wieder besser.

Ein Blick auf die Ergebnisliste brachte dann wieder Ernüchterung. 4:01.02 Std. und Platz 42. Ich habe tatsächlich für das letzte Stück ca. 6min gebraucht. Das Prädikat "Der stand wie ein Eimer!" hatte ich wohl an diesem verdient, aber
im Nachgang bin ich natürlich froh, das ich nicht umgeklappt bin. Die Ursache dafür; keine Ahnung, gegessen habe ich viel, vielleicht zu wenig. Wahrscheinlich hinten raus zu wenig getrunken. Meine Beine fühlten sich am Montag zu gut wie nie zuvor nach der VHT an. Also daran lag es nicht.

Egal, die 63sek. hole mich halt dann im nächsten Jahr. Zumindest konnte ich persönliche Bestzeit fahren, immerhin was.:-)

Maik konnte übrigens ganz nebenbei noch bis auf Rang 4 vorfahren. Hammerleistung!!! Auch Nico fuhr hinten raus noch richtig stark und kam knapp 6min nach mir ins Ziel. Schade das wir unser Tandem so schnell aufgeben mussten.

Ich möchte allen Helfern und Unterstützern danken, ohne die das alles nicht möglich wäre. Natürlich auch einen großen Dank an die Organisatoren der VHT die wieder eine super Arbeit leisteten.

Bis die Tage

MFG Daniel






Donnerstag, 16. August 2012

Filzteich Cross Triathlon

Spontan fiel meine Entscheidung, mal wieder nen sportlichen Dreikampf anzugehen. Anstatt nach Olbernhau zur Radtour, ging es somit nach Schneeberg an den Filzteich, zum gleichnamigen Triathlon.

Eine Distanz von 750m Schwimmen, ca. 22km Rad und einen abschließenden 5km Lauf galt es zu absolvieren. Das Wetter war pünktlich in Sommerlaune. So strahlte die "Clara" am Sonntag morgen mit voller Kraft. Nach der Anmeldung und dem "Geschäftstermin" bezog ich den Wechselgarten und bereitete alles sorgfältig vor, dass dann bei der Hetzerei auch nichts schief geht.

Nach kurzer Sichtung der Schwimmstrecke gab es dann vom Veranstalter noch eine Wettkampfeinweisung. Ich versuchte so spät wie mögliche in das wohl temperierte Nass zu steigen! So schrie der WK- Leiter "noch 30sek." und ich machte mich ins 18,9°C warme Wasser. Bbbrrrr......!!!! Einen Neoprenanzug besitze ich leider nicht, den kaufe ich mir erst, wenn ich bei meinem ersten IRONMAN am Start stehe!!! :-)

Los ging es! Mein Plan sah folgendermaßen aus. Solides, technisch sauberes Brustschwimmen, da Kraulen mit Schnappatmung, aufgrund des kalten Wassers nur schlecht funktioniert. So suchte ich mir zwei Hinterbeine um etwas Wellenschatten zu haben. Diese funktionierte perfekt, die ganze Runde lang. Natürlich befand ich mich im letzten Drittel des Feldes, aber meine 2 Disziplinen sollten noch kommen.

So ging es raus aus dem Wasser, über den blauen Teppich, ab in den Wechselgarten. Brille runter, Schuhe an, Nummer ran, Helm auf, Brille auf und weiter. Schwimmen und Wechsel in 14:41min und Rang 25!!!

Die Radstrecke galt es mit dem MTB zu absolvieren. Rein in den Wald, 3 Runden im Wald und zurück.
 Die Strecke war eine super Drückerrunde. Das schwerste daran, der teilweise tiefe Schotter. Aber es mussten alle da drüber, also Vorteil auf meiner Seite. Es dauerte nicht lange, hatte ich die ersten Positionen gutgemacht. Ich zählte aber nicht mit, da auch einige Touristen die Strecke befuhren.
Der Schotter war echt eklig.:-) Laut Ausschreibung galt Windschattenverbot, was ich einem Kontrahent dann nochmals lautstark mitteilte, nachdem er mir für paar Sekunden am Hinterrad klebte. 50m später war er nicht mehr zu sehen.
Ruckzuck waren die 3 Runden absolviert. Runter vom Rad, Schuhe aus, Schuhe an, Helm ab, Nummer drehen und nicht zu vergessen Rad abstellen. Rad und Wechsel 41:39min und Rang 4!!!

Diese Platzierung war mir im Rennen leider nicht bekannt. Ich hatte auf meinen Vordermann ca.100m Rückstand.Die Laufstrecke, 2 Runden a 2,5km mit einem leichten Anstieg zu Beginn, aber sonst recht schön zu laufen.
Nach vorn blieb der Abstand konstant und das umdrehen zeigte mir, dass ich den Vorsprung nach inten vergrößern konnte. Die Erste Runde war fix gelaufen und die Beine machten auch nicht den Eindruck, auf den letzten 2,5km zu streiken. Ich versuchte nochmals etwas drauf zu packen, aber das machte der Drittplatzierte anscheinend auch, denn der Rückstand war nun schon bei gefühlten 30 sek. So bog ich dann auch schon wieder auf den blauen Teppich ein und konnte nach einer Laufzeit von 20:29min als 4. den Zielbogen durchlaufen.

Meine Gesamtzeit betrug 1:16.49,8 std. was zugleich zum Sieg in der Altersklasse reichte. Der Plan beim Schwimmen ist super aufgegangen, was für mich persönlich beim Triathlon das entscheidende ist.
Denn mit der 2. Rad- und 3. Laufzeit kann ich mich nicht beklagen.
Man darf natürlich keine Augenwischerei betreiben, denn die komplette Triathlonelite war hier nicht am Start. Aber dafür kann ich ja nix!!! :-)

Siegerehrung Gesamtwertung
So, nächstes Weekend werde ich keinen Wettkampf bestreiten. Mein Blick gilt nun der Vier Hübel Tour in Oberwiesenthal am 26. August.
Mein persönliches Highlight, wenn es auch kein Rennen ist, geht es aber um viel Prestige.
Ich freue mich riesig darauf. :-)

http://www.triathlonworld.de/filzteichtriathlon/ergebnisse/2012/cross-fitness2012.htm

Bis bald
Daniel



Freitag, 10. August 2012

20. Erzgebirgs- Bike- Marathon Seiffen

mit Maik, Carsten und Lars am Start
Nach vier wettkampffreien Wochen stand am letzten Sonntag mit dem EBM in Seiffen eines meiner  Saisonhighlight´s im Rennkalender. Die nunmehr 20. Auflage des ältesten MTB- Marathon Deutschlands, machte das zu etwas besonderen, dort am Start zu stehen. Für mich persönlich allemal, da ich mich als Kurzstreckler, todesmutig über die 100km Distanz meldete, bei der 2800 Hm zubewältigen sind.

Dementsprechend war eine Menge Nervosität vorhanden und ich war noch nie vor einem Rennen so angespannt wie an diesem Tag.

Die Wetterprognose war sehr vielversprechend, so dass zumindest von oben keine Nässe zu erwarten war.
Meine Ziel für dieses Rennen lautete mit Würde angekommen und vielleicht mit einem Auge auf ne "Goldene Kappe" schielen, welche es für die TOP 100 der Langstrecke zu erhaschen gab.

Meine Rennplanung sah also einen verhaltenen Start vor, um hinten raus nicht einzugehen, denn ohne es zu wissen, konnte ich mir vorstellen das die 3. Runde unendlich lang werden würde.

Ich wollte gemeinsam mit den Brödner´s, welche das Rennen als Vorbereitung für die anstehende Trans- Schwarzwald nutzen wollten, angehen.

by bikepixx.de
Mit ca. 10min. Verspätung ging es dann los und knapp 1500 Biker machten sich auf dem Weg die gefürchtete "Alp de Wettin" zunächst runter zu rollen. Nachdem wir fast 2km mehr oder weniger Stehversuche unternahmen, fiel im Ortszentrum der scharfe Startschuss.
Die Einführungsrunde verlief unspektakulär, aber für mich vom Gefühl her ein bissl zu schnell. Lars drückte ganz schön drauf. Zum Ende dann der erste Aufstieg zur Wettiner Höhe und im Anschluss ging es auf die Runde.

Es dauerte keine 3km, als Carsten mit Platten halten musste, Lars wartete. Meine Taktik war somit Geschichte und das 85km vorm Ziel. Toll dachte ich, aber es nützte nichts. Ich nahm etwas raus und wusste das mit Michael Guist ein weiterer Teamkollege in Kürze von hinten aufschließen sollte. Leider stand Maik mit seinen bekannten Problemen am Rand und musste kurz durchschnaufen. Er sollte uns kurz Zeit später wieder überholen. Gemeinsam mit Michael nahm ich nun die anspruchsvolle und teilweise sehr weiche Strecke unter die Stollen. Die Atmosphäre an der Strecke war wie immer einzigartig, zumindest habe ich bis jetzt noch nichts lauteres erlebt. Die Absätze der Steilabfahrt werden, wie ich finde Jahr für Jahr höher.
 by bikepixx.de
Steilabfahrt, by sportograf
Na mal sehen wie das nächstes Jahr aussieht. Die erste Runde ging relativ schnell rum, ich hoffte nicht zu schnell, da mich kurz vor der Alp ein bekannter überholte, von dem ich weiß das er um die Plätze 20- 30 fährt, aber auf der Kurzstrecke. Teilweise in zweierreihen standen nun die Zuschauer am Rand des Anstieges und peitschten die Racer nach oben, ein unglaubliches Gefühl durch dieses Spalier zu fahren.

Die zweite Runde begann und Michael klagte nun über Schmerzen im Ellenbogen, er biss aber auf die Zähne. Mitte der ersten Rundenhälfte verlor ich ihn aber und war von nun an wieder "allein" unterwegs.

by bikepixx.de
Die Oberschenkel begannen nun kurzzeitig zu zwicken, was mir bissl Angst machte. Vor allem in den ruppigen Wurzeltrails bzw. auch bei der Abfahrt in den Seiffener Grund ging der große Muskel das ein oder andere Mal fest. Aber es ging weiter. Das kleinste Ritzel konnte ich nun auch abhaken, da sich einer kleiner Stein, wie ich später herausfand, zwischen die Ritzel gequetscht hatte, aber damit konnte ich leben. Streng auf den Puls hörend fuhr ich mein Rennen stuhr weiter. Schon gab es das zweite Gummiband um den Arm, um das Wasserhäuschen herum und in die kurze Abfahrt. In der anschließenden Linkskurve war es dann fast passiert. Ich lenkte etwas zu früh ein und das Vorderrad blieb an der Grasnarbe hängen. Nur mit viel Mühe konnte ich einen schmerzhaften Abgang vom Esel vermeiden. Puh, das war echt haarscharf und der Puls schnellte für kurze Zeit in die Höhe. Ich hatte ja noch einmal die Möglichkeit es an dieser Stelle besser zu machen. :-)
Schon war die Hauptstraße wieder erreicht und es ging Richtung Uphill, die Dritte.
Nun ging es schon um einiges zäher die Alp hinauf, aber alles noch im gelben Bereich. U.a. Teamkollege Nico am Rand feuerte mich in schwarzer Lederkombi an. Vor lauter Rasselgeräuschen habe ich garnicht richtig verstanden was er sagte. Wahnsinn. Kurz vorm Gipfel gab es noch eine volle Flasche, welche mir Simone reichte. Geschafft!
Noch eine Runde. Beim Durchlauf schnappte ich mir noch ne zweite Flasche. Dann gab Sprecher Andreas Fischer alles und peitschte mich mittels lautstarker Anfeuerung durch das Mikrofon auf die letzte Runde. Danke nochmal für die Motivation. Das geht echt unter die Haut.

Für mich begann nun Neuland, da ich letztes Jahr die 70km finishte.Die Beine waren noch gut, aber das Drama sollte gleich folgen. Es ging in den ersten Wurzeltrail und eh ich mich versah, verabschiedeten sich beide vollen Flaschen aus meinen Haltern. Und nun??? Die nächste Verpflegung war noch weit entfernt.
Ich sah das Kartenhaus in sich zusammenfallen. Es half nichts, weiter aber nur nicht überziehen.
Im nächsten Trails hielt ich an und nahm eine von den unzähligen Flaschen, welche den Waldboden eine farbigen Touch verpassten, auf. Sie war voll. Ich nahm nen Schluck und fuhr weiter. 200m ging es gut bis der Halter wieder leer war. So ein Mist dachte ich. In Folge dessen hielt ich bei jedem Streckenposten an und bettelte um einen Schluck Flüssigkeit. Es gab zum Glück überall ne Kleinigkeit, auch wenns Blubberwasser war, dass sollte mir in dem Moment Sch....egal sein. Danke!!!
by bikepixx.de
Jeder Km wurde jetzt schwer. Kaum noch jemand auf der Strecke!!! Durch das ständige Anhalten und Absteigen an den Posten, kam nun immer mehr Bewegung in meine Beinmuskelatur.
Ich war heilfroh als ich Simone kurz vor der Abfahrt zum Grund mit einer vollen Flasche sah und ich wusste das ich auch trotz aller Wehwehchen nun das Ziel erreichen würde. Der Wille war riesengroß.
An der Verpflegungsstelle ließ ich mir dann noch zur Sicherheit den Antrieb reinigen und stopfte an der Theke rein, was rein ging. Die restliche Streckenführung lief nun ständig in meinem Kopf ab. Ich motivierte mich von Punkt zu Punkt. Der ein oder andere mit schwarzer Nummer überholte mich noch, aber es war mir egal. Mein Gefühl sagte mir, dass es reichen wird für die "Kappe". Vor der Motocrossstecke kam dann Lars von hinten auf. Er fuhr nun auch allein, da auch Carsten Probleme hatte. Lars, der auf der Langstrecke zu Hause fuhr davon, blieb aber immer in Sichtweite. Das Wasserhäuschen war erreicht. Von nun an nur noch bergab. Die Alp machte mir keine Angst mehr!!!! :-)
es ist vollbracht, by sportograf
Natürlich nutzte ich jetzt das kleine Kettenblatt, aber absteigen kam nicht in Frage. So konnte ich den Anstieg nochmal in vollen Zügen "genießen". Auf einmal waren alle Krämpfe weg und die letzten Meter liefen flüssig und ich konnte nach 5:16.58 Std. über den Zielstrich fahren. Mein Gefühl hat mich nicht ge- und enttäuscht, denn es kam eine Edelhelferin auf mich zu und sie hatte die Goldene Kappe in der Hand und hängte sie mir um den Hals. :-) Platz 80 ist es geworden.
Das Lächeln für das Zielfoto fiel nun sowas von leicht. Am Ziel warteten dann die Teamkollegen und Versorger, welche schon im Ziel waren.

Es war vollbracht. Für manche klingt es vielleicht ein wenig übertrieben, aber wenn man immer nur Kurzstrecke fährt, sind drei Runden in Seiffen ein echte Herausforderung.

Die gefühlten 5 Orangen und 10 Äpfel, die ich dann im Ziel verputzte waren genauso lecker, wie die anschließenden Nudeln. Grins!!!:-)

Ich danke allen die mich angefeuert und verpflegt haben, vor allem Simone, Peggy, Nicole, Hendrik, Silke, Tobias, Nico, Familie Fleischer und natürlich Maik.
Ein großer Dank auch an den Veranstalter Albrecht Dietze und seinen unzähligen Helfern, die seit 20 Jahren eine super Veranstaltung organisieren. Auf die nächsten 20 Jahre.:-)

Ich werde nun am Sonntag nach Schneeberg düsen und am Filzteich- Cross- Triathlon teilnehmen.

Bis die Tage
Daniel