Freitag, 19. September 2014

14. Greifenstein Bike Marathon


Am letzten Sonntag stand mal wieder mein Heimrennen auf dem Plan! Ich meldete dabei das erste Mal über die lange Strecke von 90km. Und der Wettergott hat mein Wunsch erhört. Es sollte eine einzige Schlammschlacht werden. Bereits der letzte Streckentest vergangenen Dienstag lies erahnen, was das am Renntag werden würde.

Auf Grund der räumliche Nähe zum Start, konnte ich bis um 07:00Uhr pennen. Die Anfahrt von 3min. war sehr gut kalkulierbar :-), so dass ich gegen 08:15 Uhr auf dem Parkplatz einflog. Bereits vor Ort war Guido A., der ja sonst so manche Probleme mit der Anreise hat.

Anmeldung war schnell erledigt und nein, es blieb nicht mal vor dem Rennen trocken, also von oben. Der Start war für 09:00 Uhr angesetzt! Es sollte ein sehr überschaubares Startfeld sein. Aber deshalb nicht minder "Stark" besetzt. Wie bereits erwähnt, das allseits bekannte Brüderpaar, Guido und Dr.O. Also die üblichen Verdächtigen. :-)

Das Warmfahren fiel mal wieder sehr sporadisch aus, dafür wollte ich die erste Runde nutzen! :-) Vorm Start wurde noch bissl gefachsimpelt und jeder fragte denn anderen, warum wir das machen. Die Antwort war meistens, weil wir es wollen!!! :-)


Dann ging die Post ab! Gut durchkommen und vielleicht unter die ersten 8 kommen, das waren so meine Ziele für die nächsten Stunden. Wie erwartet machten sich vorn 3x TBR und Dr O. davon. Lars Weinhold fragte ich noch am Schwimmbad, ob wir zusammen  bleiben wollen. Das ignorierte er zunächst und versuchte vorn ein Stück mitzukommen.

So war meine erwartete Rennsituation schnell hergestellt. Allein unterwegs im geyrischen Wald. Die ersten Abfahrten gingen problemlos vorüber und der erste Anstieg zu den Greifensteinen folgte. Im letzten Drittel war es dann auch das Letzte mal das ich die Spitze sehen konnte. Lars war ca. 200m vor mir. Von hinten schloss langsam aber sicher einer auf. Das dachte ich zumindest. Die lange und holprige Abfahrt zum Rhörgraben war ebenfalls in gutem Zustand. Aber wie würde das in der 3. Runde aussehen, wenn die ganzen Horden hier durch sind.
An der steilen Rampe waren wetterbedingt leider keine Leute, aber hoch fuhr man natürlich trotzdem. Kurz vorm Bad blickte ich erneut zurück und stellte fest, dass der Abstand wieder größer wurde. Das erste Mal durchquerten wir den neuen Streckenteil, der für Zuschauer und Fahrer nicht schlecht war.

Über die Hauptstraße kamen wir wieder auf die bekannte Strecke der letzten Jahre. Das Wiesenstück Richtung Campingplatz war bereits sehr weich und ich freute mich schon auf die nächsten Runden. Die Pfützen nahm ich sicherheitshalber fast alle mit und hoffte, das sie gleich die Ritzel wieder vom Schlamm befreien.


Lars war immernoch ca. 200m vor mir. Ich fragte mich wie lang er das noch machen will. Kurz vor der Waldautobahn hatte er doch ein Einsehen und nahm etwas raus. Ab dem Zeitpunkt fuhren wir zusammen und hofften so zumindest die Kontrahenten von hinten uns vom Hals halten zu können. Wir wechselten gut durch, obwohl Windschatten fahren kaum möglich war, bei dem Dreck der in die Luft gewirbelt wurde.

Die Streckenänderung, welche kurzfristig notwendig wurde, führte uns am Wilden Mann vorbei, hoch zur Schneise II und anschließend wieder auf die alte Strecke. Der Trail am Fernsehturm war gut zu fahren, aber es war Vorsicht geboten. Bei einer langgezogenen Rechtskurve im Wald wollte Lars auf einmal links abbiegen. Ich konnte das gerade noch sehen und schrie durch den Wald. Da wäre er fast weg gewesen. Die letzten Hindernisse der Runde standen bevor, der Gegenanstieg zur Rollskistreckenabfahrt sowie die Wurzelpassage, welche sich anschließt, rollten mal so richtig gar nicht. :-)
Kurz vor der Rundendurchfahrt wartete aber noch die Felddurchfahrt. Hier graute es mir schon vorher und ich fragte mich erneut was hier in der 3. Runde werden sollte. Zäh wie Gummi oder ein altes Steak!!!

Durch Kumpel und Teamkollege David Seidel wurde ich bei Rundendurchfahrt mit einer neuen Flasche versorgt. Gedanken wie, noch 2 mal das Ganze, lies ich gar nicht erst aufkeimen. Es lief sehr gut, die Beine waren noch top und wir hatten Spaß an der Sache. Auch wenn ich bissl schnell los bin, denn mit 1:22Std. für die erste Runde waren wir zügig unterwegs. Das Feld der 60km Distanz hatte bereits Aufstellung genommen und wir rätselten, wann die ersten an uns vorbeischießen würden. Mit Vorsicht nahmen wir die Abfahrten in Angriff und sahen im Aufstieg erneut einen Fahrer von hinten näher kommen. Und abermals sollten wir ihn nie zu Gesicht bekommen.

Nachdem der Greifensteintrail zum zweiten Mal gemeistert war, standen an der Steilauffahrt nun auch Zuschauer und motivierten uns. Da ich meine Brille gleich im Auto gelassen habe, war ich das ein oder andere förmlich im Blindflug unterwegs! :-)
Beim Blick zurück war nun an gleicher Stelle, oben am Bad, wieder keiner zu sehen. Anscheinend sind wir in der Abfahrt nicht langsam gewesen, auch wenn es den Eindruck machte. Die Hälfte war nun geschafft. Die Technik machte noch keine Problem, dank der Pfützen, die noch mit Wasser gefüllt waren. Kurz nach der Jugendherberge tauchte im Wald dann ein Motorrad auf. Die Spitze der 60km war im Anflug. Bis sie uns einholten dauerte es aber noch ein ganzes Stück, wir machten ja schließlich keine Standversuche. Das 3er Gespann um Heinke, Bretschneider und Müller, zog ca. 1km vor dem Anstieg im Wald an uns vorbei. Wir machten erst gar nicht den Versuch uns dort ranzuklemmen.
Im Fernsehturmtrail lies ich nun Lars den Vortritt und es folgten die nächsten Freaks der 60er Distanz. Rico Leistner machte seiner Unlust Luft, und teilte mit das er keinen Spaß hat heute. :-) Die zweite Runde war nach der Wurzelpassage und dem Feld, die dir echt alles aus den Muskel zogen vorbei.

Erneuter Flaschenwechsel und die Schlussrunde war eingeläutet. Wir fuhren den Ashaltanstieg hoch und bescheinigten uns nochmals langsam zu machen. Und nun war die Horde durch. Es war ja vorher schon nicht einfach, aber nun war es richtig besch....... zu fahren.
Den ersten Teil mit den Steinen und Wurzel konnte ich noch meistern, aber dann wurde das Vorderrad auf einmal unruhig, es schlingerte immer mehr, bis mich dann mein Hinterrad fast überholte. Und schon war es passiert. Der Aufschlag war trotz des Grases sehr heftig und verspürte leichten Kopfschmerz. Der Helmverschluss war ebenfalls zu Bruch gegangen, er hielt aber erstmal fest. Den Lenker hat es komplett 90 Grad verdreht. Den Schalthebel musste ich erst wieder über das Oberrohr schlagen. Bissl geschockt rollte ich weiter. In den folgenden Abfahrtsteilen war die Verunsicherung gleich spürbar, da ich mich gleich mal ordentlich versteuerte und das nicht nur einmal.

Aber ich konnte mich wieder fangen. Leider war Lars nun weg, somit Platz 5 Pfutsch und das möglich Podest in der AK natürlich auch. Es nützte nix, aufgeben kam nicht in die Tüte. In der Auffahrt zu den berühmten Steinen bemerkte ich dann, dass auch mein neues Hinterrad ordentlich was abbekommen hat. Es war keine 8, nein es war ne 16. Mein Glück war, dass das Rad nicht an den Kettenstreben schleifte. Aslo Weiterfahrt möglich, aber es machte das Fahren nun noch instabiler als es durch den Untergrund sowieso schon war.
Auch die Abfahrt zum Rhörgraben war nun eine Rumgeeier vom allerfeinsten. Nur auf dem Bock sitzen bleiben war jetzt die Devise.
Ich war erstmal froh das nichts weiter in meiner Person kaputt war und auch keine plötzlichen Krämpfe auftauchten. Leider fing nun auch der Antrieb seinen Dienst zeitweise zu quittieren. An der Verpflegungstelle teilte ich Maik schon von weiten mit, dass die Ritzel eine Spülung brauchten. :-) Ein Notgel schnappte ich mir noch und sagte mir, das schlimmste ist geschafft! Ich versuchte auf den schlammfreien Stücken nochmal bissl zu drücken, immer mit einem Auge auf das Hinterrad. Im Waldanstieg schloss von hinten eine 3er Gruppe auf, zwei 60er und leider auch eine grüne Nr., die für 90km stand. Ich konnte leider  nur das Hinterrad einer blauen Nummer erhaschen. Somit nun Platz 7. Egal, beide Ziele noch immer greifbar nah, dachte ich mir.

In den Trailpassagen setzte ich mich vorn ran, um meine Linie wählen zu können. Nach der letzten Wurzelpassage gab ich nochmal Gas und konnte den 60er Fahrer distanzieren. Die letzte Felddurchfahrt brachte mich dann fast zum verzweifeln. Es ging kaum vorwärts, obwohl wie ein Ochse in die Pedale getreten hatte. Aber es ging vorbei und das Ziel war erreicht.

Platz 7 Gesamt und Rang 5 in der Altersklasse in einer Zeit von 4:24.09 Std. Was für ein Ritt. Ich bin mit dem Resultat vollkommen zufrieden, da mich noch nicht als Langstreckler sehe.


Ich bin echt froh, dass mir nicht mehr passiert ist und ich zu Ende fahren konnte. Aber ich ein wenig fertig war ich schon im Ziel, auch wenn der Körper das im Rennen nicht signalisierte. Aber ich denke das folgende Bild sagt alles. :-)



Schadensbegutachtung

die Zunge zeigt die grobe Richtung des Gesichts
Nach 10 Stück Zuckerkuchen :-) machte ich mich zügig auf dem Weg in Dusche und kann die Aussagen von Guido A. zu bestätigen, was die Reinigungskraft des Bades anging. :-)

Da ich als Gesamt Siebter zur Siegerehrung durfte, durfte das Sofa noch ein wenig warten. :-)


Mein Dank gilt allen Unterstützern, vor allem David und Maik für ihren Einsatz am Renntag, trotz des Wetters. Und bei David kommt noch die frische Verletzung hinzu. Das ist nicht selbstverständlich und ich danke dafür.

Dank auch an Andreas Fischer und all seinen fleißigen Helfern, die bei diesem Wetter auch keinen leichten Dienst hatten.

Die Saison neigt sich so langsam dem Ende entgegen. Nächste Woche liegt mein Schwerpunkt beim Laufen mit einem Trainingslager. Je nachdem wie sich die Beine am kommenden Sonntag anfühlen, werde ich in Reichenbach beim Altstadt Duathlon starten. Ansonsten dann der ABM über 40km oder 60km.

Bis dahin Sport frei und bis die Tage

MFG Daniel

Freitag, 5. September 2014

IRONMAN 70.3 Zell am See/ Kaprun


Letzten Freitag war es nun endlich soweit! Ein Wochenende in Österreich stand an, mit dem Ziel die, 70.3 Distanz sonntags in Zell am See zu finishen. Mit Kumpel Sepp machte ich auf dem Weg gen Süden. Da wir uns am Freitag Abend noch registrieren und die Startunterlagen in Empfang nehmen wollten, war der Stau in und nach München gar nicht nach unseren Geschmack! Bis 19:00 Uhr war die Meldung noch möglich.
20 min. vor Sieben rollten wir dann in Zell ein. Das Wetter war bis Kufstein sehr gut. Es sollten aber die letzten Sonnenstrahlen für dieses WE gewesen sein, die wir beim überfahren der Grenze noch genießen konnten.

Vor Ort wartete dann schon Kumpel Andi, der uns am Wettkampftag betreuen sollte. Zu unserem Erstaunen waren schon sehr viele Athleten da. Die Registrierung ging fix von statten und wir nahmen zunächst an der Kasnockerlparty teil.


Leider fehlte Pfeffer und Salz auf dem Tisch, womit die Dinger um einiges besser geschmeckt hätten. Matthias, ein Kumpel von Sepp hatte uns die Unterkunft versorgt, in welchen wir dann zu fortgeschrittener Zeit fuhren, war nun auch mit von der Partie! Diese lag fast direkt ca. 200m Linie, an der Radstrecke.

Am Samstag stand nach dem Frühstück ein lockerer 5km Lauf auf dem Programm! Anschließend packten wir die Wechselbeutel zusammen und machten uns gegen Mittag auf dem Weg, die Radstrecke mal abzufahren. Auf Grund des Wetters verzichteten wir dabei auf das Rad als Untersatz und fuhren die Runde mit dem Auto ab, um zumindest mal den Anstieg zum Hochkönig, bzw. was noch wichtiger war, die Abfahrt von diesem, mal gesehen zu haben. Mit am Start war nun auch Marcel "Steini" Stein von den Steinbikern.

Oben auf dem Plateau stand dann mit Anja Beranek eine Favoritin für den Sonntag und schraubte an ihren Rad. Ebenfalls rollte Jan Raphael den Anstieg auf ca. 1300hm hinauf. Die anschließende Abfahrt sollte dann bei Regen im Rennen sehr gefährlich werden. Steil, Kurvenreich, aber guter Asphalt. Nach kurzen Verpflegungsstopp fuhren wir nach dann Richtung Bike Check-In. Es regnete mittlerweile wie aus Eimern. Wir hofften nur das sich die Wolken schön entleeren und es für den Wettkampf trocken bleibt.


Der Check-In war auch schnell geschafft und ich hoffte alles in den Beuteln zu haben. Sollte ja für mich auch eine Premiere sein, was die Wechselgeschichte mit Beuteln angeht. Jan Raphael sagte beim Einchecken, dass die Abfahrt ganz schön heikel war.


Nach dem Abendessen ging es auch zeitig ins Bett, um ausgeschlafen an den Start zu gehen.
Um 06:15 klingelte der Wecker und es wurden sogleich wieder alle diversen Online Wetterdienste gecheckt. Das Ergebnis: die Prognosen wurden immer schlechter!!! Egal, draußen war es wieder dicht bewölkt, aber es regnete zunächst erstmal nicht.
Frühstück und was vor einem Wettkampf noch so wichtig ist!!! Dann rollten wir Richtung Start! Die Aufregung war nun spürbar! Und ein Gewusel war nun in der Wechselzone angesagt!


Die Luft nochmal geprüft, die Schuhe rangebastelt und erneut das hoffen, nix vergessen zu haben. Sepp hatte da noch mehr Stress. Er pumpte mal soeben Marino Vanhoenacker, 11-facher IM Sieger und  Rekordhalter bei IRONMAN Rennen mit 7:45.48Std., den Reifen auf. :-)




Abschließend schlüpften wir noch in den Neoprenanzug und machten uns auf dem Weg zum Start. Der See hatte eine Temperatur von 18,3 °C. Das Einschwimmen fiel relativ kurz aus. In dem Pool am Start schwamm ich genau einmal hin und zurück! :-) Sollten ja anschließend noch genug Meter zurückgelegt werden.

Die Stimmung war bei allen super und wurde durch den Moderator auch kräftig angeheizt. Pünktlich um 10:00 Uhr knallte es das erste Mal aus dem Kanonenrohr und die Profi Damen/ Herren wurde losgeschickt. Es folgten nun die AK´s 18- 34, alle mit gelben Kappen und ca. 600 Mann stark. Ich ordnete mich ganz rechts und weit hinten ein. Denn ich weiß meine Schwimmstärke realistisch einzuschätzen. Sieht bei anderen Leuten anders aus.

Schwimmen: 

10:05 Uhr erfolgte der 2. Kanonenschlag und es ging los. Mein Ziel war klar definiert. Durchkraulen und sämtliche Atemnot zur vermeiden. Das hatte mir zurückliegend immer arge Probleme bereitet. Ich schwamm sofort leicht nach rechts, um unnötigen Körperkontakt aus dem Weg zu gehen. Dafür nahm ich auch einige Mehrmeter in Kauf!!!
Aber es lief ordentlich. Ich fand meinen Rhythmus und zog diesen bis zur ersten Boje durch! Hier wurde es nun etwas enger, aber ich wusste mich auch zu wehren. Vor mir schwamm dann einer, der mal gar keine Orientierung hatte. Immer kreuz und quer vor mir rüber und nüber. Das macht dich mit der Zeit wahnsinnig. Die zweite Boje war geschafft und von nun an ging es Richtung Ausstieg. Kurz vorher nahm ich dann doch noch einen größeren Schluck des klaren Wasser, aber unfreiwillig. Innerlich freute ich mich riesig, dass das Schwimmen vorbei war, aber auch das es wenig Probleme gab. Ich kletterte die Treppe hoch, öffnete den Neo und schaute auf meine Uhr. Da war doch gleich wieder Ernüchterung angsagt. 42min., puh das hätte ich nun auch wieder nicht gedacht, aber was solls! Muss halt beim Rad ein wenig mehr gedrückt werden. :-) Es galt aber noch ca. 200m zu laufen. Zu meinem Glück waren die Jungs mit den Nummern um mir rum schon weg. So hatte ich keine Findungsprobleme. Beutel geschnappt, Neo aus, Helm auf, Weste an, Schwimmsachen in den Beutel und auf Richtung Rad! Auch die Schiebephase war nochmal ca. 100m lang, aber dann konnte ich endlich in den Sattel!

Rad Fahren:

Bis ich endlich in den Schuhen war, verging ne halbe Ewigkeit! Das muss ich auch mal noch bissl üben! Der Puls war gut und ich konnte gleich Gas geben. Die Radstrecke war bis zum Anstieg zum Hochkönig auf einer breiten Hauptstraße gelegt, so dass genügend Platz zum Überholen war. Wie erhofft brauchte ich auch den Platz, den teilweise war ich in vierter Reihe. Mit Teilweise 50km/h bretterte ich die Straße entlang. Der erste Streckenteil war leicht abfällig und mit 3-4 längeren Wellen gespickt. Die ersten 21,5km waren im 41,7er Schnitt schnell vorbei. Jetzt folgte der Anstieg. 13km mit knapp 700hm, dabei am Anfang etwas steiler und die letzten 2km mit 14% im Schnitt nicht einfach. Mein Plan war nicht überziehen, weil das war hier definitiv möglich und es haben sicher einige die Erfahrung an dem Tag gemacht. Auf jeden Fall schaltete ich sofort das kleine Blatt und kurbelte zu Beginn eine hohe Frequenz. Ich überholte teilweise ganz Trauben von Fahrern. Und, hier überholte mich auch der einzige Einzelstarter auf der ganzen Runde, soviel kann ich schon mal sagen. Im Mittelteil des Berges wurde dann mal kurz die Scheibe aufgelegt und sich in die die Aeroposition begeben, da es die Prozente hergaben. Für kurze Zeit ging es mit 32km/h bergan! :-) Die Ortschaft Dienten war erreicht und hier befand sich auch die Erste Verpflegungsstelle, an der ich leider ne Flasche Cola erwischte. Es folgten nun die letzten 2km und die waren echt heftig. Von weiten konnte man schon sehen, wie einige Zick-Zack fuhren. "Kleinster Gang, jetzt schon?", dachte ich. 39/25 war da schon die grenzwertig! Die Leute mit Compact-Kurbel waren in diesem Stück klar im Vorteil! Dafür hatten sie aber anschließend arge Probleme auf Speed zu kommen. Der Puls stieg etwas höher, aber ich drückte die Geschichte hoch! 37:29min. verbrachte ich im Anstieg, Vanhoenackers Zeit lag bei 33:45min! Krass!!!

Es folgte die steile Abfahrt, wo es darum ging nicht zu stürzen, da der Asphalt an manchen Stellen noch leicht feucht war. Also nicht zu viel Risiko eingehen. Das machte ich auch, aber ich flog trotzdem an den Leuten vorbei. Am Ende des steilen Stücks dann der Schock! Eine männliche Person in einer Feuerwehrjacke winkte und schrie mir zu! Es war Sepp, der einen Hinterradplatten hatte. Bei über 70 an diesem Punkt ging ich in die Eisen. Er brauchte einen Schlauch und ich hatte glücklicherweise einen mit und hoffte zu diesem Zeitpunkt, ihm damit helfen zu können. Wie sich später herausstellte, war das Ventil zu kurz für seine Felge. Der vergebliche Versuch, den Schaden zu flicken, brachte dann eine Schlitz im Mantel zum Vorschein, was das Weiterfahren unmöglich machte. Er musste knapp 3 Std. auf das Schlussfahrzeug warten, und das im strömenden Regen. Bitter!!! :-(

Ich konnte mein Rennen fortsetzen, aber die Enttäuschung fuhr nun mit! Bis kurz vor der Ortschaft Saalfelden ging es nun kontinuierlich bergab, aber der Wind kam von vorn! Trotzdem konnte ich stets meine Fahrt auf der Überholspur halten und es kam auch keiner aus den Gruppen mit! Bei Km 52 setzte dann der Wolkenbruch ein, was die Fahrt nun vor allem in den Kurven gefährlich machte. In Maishofen wäre es fast passiert, als ich im Scheitelpunkt mit dem Vorderrad auf einem Gullydeckel kam und es mich fast aufstellte.


Es folgte die Ortsdurchfahrt von Zell. Rechts und links säumten trotz des Regens viele Zuschauer die Strecke, ein tolles Gefühl. Es galt jetzt noch eine kleine Schleife durch Kaprun zu drehen, u.a. auch knapp an der Unterkunft vorbei. Nun schloss auch der 2. Biker, allerdings ein Staffelfahrer von hinten auf, welcher mich überholte! Mit ihm duellierte ich mich dann bis kurz vor der Wechselzone. Der Himmel hatte seine Schleusen nun geschlossen, aber die Straßen waren ja trotzdem nass. Die 3 Holzbrücken, welche es zu überfahren galt, musste man ebenfalls mit Vorsicht genießen.
Die Wechselzone rückte näher und etwas übereifrig schlüpfte ich aus den Schuhen. Denn es war dann doch noch fast ein Km bis zum Abstieg vom Rad.

Geschafft! 2:28.21Std., ein Schnitt von 36,45 Km/h und von Platz 1544 nach dem Schwimmen auf Rang 306 vorgefahren. Alter Schwede, Wahnsinn!!! :-)

Rad abstellen, Helm abnehmen, Beutel mit Laufsachen schnappen und rein in das Wechselzelt. Als erstes viel mir auf, dass nun viel mehr Platz war als beim ersten Wechsel. Da hatte ich Probleme einen Platz zu finden. Ich schüttete den Beutel aus, zog Socken und Schuhe an, nahm mein Visor heraus. Nicht zu vergessen, mein Pannenbeutel, welchen ich in Moritzburg mit auf die Laufstrecke nahm. Alles in den Beutel rein und einer Dame in die Hand gedrückt. Und natürlich die Radweste noch an! Naja, sie sollte kein großes Hindernis sein.

Laufen:

Mit einem Gel in der Hand lief ich los. Der Plan war die 4,00min./km anzugehen. Die Beine fühlten sich top an und ich wollte bissl was riskieren. So lief ich die ersten 3km in 3,51min/km. Ein gutes Anfangstempo, was sich dann bei ca. 4,00 einpegelte. Dann konnte ich Kumpel Andi in einer Unterführung erspähen. Ich teilte ihm erstmal mit, das Sepp Defekt hatte.


Die Laufstrecke verlief entlang des Zeller Sees bis zur Ortschaft Thumersbach und wieder zurück nach Zell. Die Runde musste 2x absolviert werden. Wie bei jedem Triathlon, an dem ich bislang teilnahm, setzte sich das Überholen auch beim laufen fort. Bei jeder Verpflegung nahm ich Wasser, Iso und 2x Cola zu mir. Das Gel hatte ich so zu sagen nur als Notration dabei. Bei km 6 kam mir dann Steini entgegen. Er sah ebenfalls nur sehr gut aus! Kurze Zeit später folgte dann der Leader bei den Männern, Marino war bereits auf dem Weg Richtung Ziel! :-)

Richtung Thumersbach folgte dann ein längeres Bergan Stück, nicht steil, aber in einer Kurve, so dass man nicht sah, wo das Ende kam. Leider zog sich der Wendepunkt ganz schön hin, was mich im Kopf kurzzeitig beschäftigte. Nach der Wende sah man dann die ganzen Leute, mit denen man relativ gleichzeitig los gelaufen ist. Das machte mir wieder Hoffnung, ob meiner Leistung. Zurück Richtung Zell schaute ich immer wieder in die Gegenrichtung, ob Sepp noch auftaucht, da ich ja da noch nicht wusste, dass der Schlauch nicht passte!



Beim Rundendurchlauf 11,9 km in Zell lag die Pace bei 4:07min./km. Der Lauf durch die Gassen der Altstadt war echt der Hammer. Menschenmassen rechts und links und alle feuerten die Athleten an. Trotzdem wurden die nächsten 5km meine langsamsten der ganzen Runde. U.a. fiel der Anstieg in Thumersabch hier mit rein, der schon bissl Schmerzen verursachte. Aber von Krämpfen keine Spur. Neben den ersten drei Damen kam mir dann auch Steini kurz vor dem Anstieg entgegen. Er sah jetzt nicht mehr ganz so entspannt aus, was er mir später auch bestätigte.
Vom Wendepunkt aus lief es wieder flüssiger! Ich genoss die letzten Km in vollen Zügen. Im Ort wurde der Applaus nicht weniger, im Gegenteil. Und nun folgte ich am Rundenteiler dem Pfeil in Richtung Finish. Der Zieleinlauf war Emotion pur! Abklatschen rechts und links, da war mir auch egal das noch zwei Konkurrenten vorbeizogen. Der Halbmarathon war dann mit 1:30.14 Std. ein wenig langsamer als geplant, aber es war zu diesem Zeitpunkt völlig nebensächlich!!! :-)

Nach 4:50.27 Std. durchquerte ich den Zielbogen als 204. der Gesamtwertung und 48. der 
AK M30- 34!!! Ich konnte also nochmals 102 Teilnehmer bei laufen überholen.


Ich holte mir die Finisher Medaille noch ab und Andi war mit der Kamera auch schon zur Stelle. Ein überwältigendes Gefühl. :-)


Ich hatte auf jeden Fall noch Luft zu posen! :-) Andi sagte mir das Steini noch im Zielbereich sei! Ich konnte ihn dann auch finden, er hatte erstmal Platz genommen! :-) Auf Grund der kühlen Temperaturen konnte ich ihn aber motivieren, die Beutel mit den trockenen Klamotten zu holen und uns um zuziehen!!! Und die gute Laune war wie immer mit von der Partie!


So schlüpften wir in die trockenen Klamotten, empfingen unser Finisher Shirt und machten uns erstmal am Buffet zu schaffen. Nudel, Reis, Hähnchen, Pfannkuchen, es war alles da!!!


Dann tauchte auch Sepp auf und teilte uns die Geschichte, wie vorhin erwähnt mit. Das ist echt sehr unglücklich gelaufen ! :-/

In Folge dessen machten wir uns auf dem Weg, die Räder aus dem Wechselgarten zu holen. Nach der Ankunft in der Unterkunft galt es zunächst das beanspruchte Material zu trocknen. Nach einem gemütlichen Abendmahl ließen wir den Tag den Revüe passieren. Bei Weißbier und Almdudler! :-)

Es war ein alles im allen sehr geiles Wochenende. Die Erfahrung, bei einer Veranstaltung dieser Größe zu finishen, möchte ich nicht missen. Die Vorfreude auf die doppete Distanz und wahrscheinlich auch die doppelte Begeisterung am Streckenrand, die mich dann in Roth erwarten wird, ist riesig!!!

Ich bedanke mich bei allen Leuten, die mich unterstützt haben. Vor allen den Sponsoren gilt der Dank, denn ohne Material etc. ginge gar nichts! Danke auch an Andi für die Betreuung übers gesamte WE und natürlich für die Fotos!!!

Füße hochlegen ist aber nicht!Next Week steht die PLM Leichtathletik mit den 5000m Lauf an
und der Greifenstein Bike Marathon, mein Heimspiel wird dieses Jahr mit 90km auch etwas länger dauern.

In diesem Sinne Sport Frei

Daniel