Sonntag, 15. September 2013

18. Drei Talsperren Marathon


Das Wochenende war schon wieder ran, d.h. Race Time. Diesmal stand der Drei Talsperren Marathon in Eibenstock auf dem Programm.

Gemeinsam mit Maik, meinen "Chef Verbottler", machte ich mich auf gen Eibenstock bei strahlend blauen Himmel wohl gemerkt.

Die ganze Woche überlegte ich, ob ich 50 oder 100km fahre. Am Freitag entschied ich mich dann für die mittlere Strecke. Als wir dann durch Sosa fuhren, äußerte ich gegenüber Maik nochmals, dass ich die 100km schon mal gerne fahren würde. Und schon hatte ich nach der Anmeldung die blaue Nummer für die Langstrecke in der Tüte. Spontanität hat schon was. Aber ich gebe zu, ich hatte genug Flaschen eingepackt, für dieses Szenario.

Profil 100km

Nachdem Maik dann meine Startertüte bei Lars im Auto liegen gelassen hatte, knallte der prompt meine Nummer an seinen Lenker. :-) Wir machten es aber noch rückgängig.

Nach dem Warmfahren entschieden wir uns dann auf die Armlinge zu verzichten, da die Sonne doch noch ordentlich Power hatte. Das Feld war mit über 100 Startern doch recht groß, das schöne Wetter lockt. 09:30 Uhr ging es los mit "Tatü Tata" vorne Weg rollten wir Richtung Startberg, welcher wohl gleich für klare Verhältnisse sorgen sollte. Bis Km 3 konnte ich weder recht als schlecht den Kontakt halten, dann wurde mir es zu schnell und ich lies Vernunft walten. Es galt ja auch noch eine ganze Menge zu erkurbeln. Leider kam von hinten keiner so richtig näher, so dass ich nach Carlsfeld allein unterwegs war.

Der Anstieg im Ort zeigte mir aber, dass Lars ca. 150m vor mir fuhr und zwischen uns ebenfalls noch 2 Fahrer unterwegs waren. Aber ich kam nicht näher. Es ging über die Staumauer der Talsperre Carlsfeld und in Folge dessen auf den Kammweg. Ich war der festen Meinung, dass ich nicht langsam unterwegs war, aber auf den langen, übersichtlichen Passagen des Kammweges konnte ich keinen Vordermann mehr erspähen. Ich fuhr auch nicht Vollgas, aber von hinten war ebenfalls nichts zu sehen. Erst in der ersten Auffahrt zum Auersberg hatte ich wieder Blickkontakt. Ich kurbelte meinen Rhythmus weiter und passierte als 13. das erste Mal den höchsten Punkt der Strecke. Die Abfahrt bis zum Wendepunkt in "Runde 2" brachte keine Änderung. Ich konnte aber eine 5 köpfige Gruppe sehen, welche nun so ganz allmählich von hinten an mich heranrollte. Da es aber stetig bergauf ging, fuhr ich weiter mein Tempo. Das steilste Stück zur asphaltierten Auersbergauffahrt stand an und nach 42km war meine Einsamkeit endlich Geschichte.

Ich sortierte mich in die 5er Gruppe ein und der Auersberg Teil 2 war geschafft. In Gesellschaft ist es doch viel angenehmer, aber was soll man machen. An der Talsperre Sosa bekam ich dann von Maik eine neue Flasche. Mittlerweile hatten wir auch die Fahrer der 50km auf der Strecke. Wie ein D- Zug schoss unser 6er Gespann über die weichen, sehr klebrig anfühlenden Waldwege. In Blauenthal folgte dann ein kurzes Steilstück, indem es bei mir das erste Mal in beiden Beinen ordentlich zuckte. Es ging aber auch so schnell weg , wie es kam. Lars stand wiedermal mit Platten Hinterrad am Rand, der hat ein Pech. Wolfsgrün war erreicht und ich fragte in die Menge, ob wir nicht mal bissl kreiseln wollen, alle bejahten es, aber nur drei machten es. Einer fuhr nach vorn und gleich 20m davon.:-(  Naja, es musste nun auch so gehen, aber einer der Gruppe fiel nach hinten weg. In der weiteren Folge passierten wir die dritte und vorletzte Staumauer des Tages. Wir genossen förmlich noch die Gesellschaft der vielen 50er um uns herum, denn paar Km später bogen wir nach rechts ab und machten uns auf den Weg, die abschließende 30km Runde um die Talsperre Eibenstock, zu umkurbeln. Und da sollte kein Verkehr mehr sein.

Ich beschloss von nun an, mich in der Gruppe hinten einzureihen, da ich doch schon leicht angeschlagen war. Der erste steile Anstieg bestätigte meine Meinung. Ich musste ein kleines Loch lassen. Zur gleichen Zeit holten wir meinen Kumpel Toni Escher ein, dessen Akku ebenfalls auf Reserve lief. Der Berg war geschafft und ich versuchte nochmal an die Gruppe ranzudrücken, was mir gelang. Toni konnte nur kurz folgen. So rollten wir am Rand der Talsperre entlang in Richtung Hundshübel, wo der letzte ernsthafte Berg warten sollte. Dieser war auch sehr schnell da und das Szenario wiederholte sich. Ich platzte hinten raus und in den Beinen zwickte es was das Zeug hielt. Der einzige Unterschied, ich kam nun nicht mehr ran. Aber die letzten 15km musste ich auch allein schaffen. Die Krämpfe gingen zum Glück erneut schnell vorbei. Ein Gel schob ich trotzdem noch rein. Über die ein oder andere Welle die folgte, konnte ich sogar wieder in den Wiegetritt gehen. Das Ziel lautete nun noch unter den 4 Std. zu bleiben. Vor der letzten Mauerquerung erwischte ich noch einen Becher Cola, welchen ich mit Genuss zu mir nahm. Die Weggefährten waren nun alle per Pedes unterwegs. Es fehlte nun noch der kurze Anstieg zum Parkplatz, welchen ich überhaupt nicht mag. Egal, ob ich erst 29km oder wie dieses Jahr 99km in den Beinen habe, diesem Stück kann ich nichts positives abgewinnen. Aber egal, ich bog in das Sportplatzgelände ein und kam dieses Jahr an der Zeitnahme auch nicht zu Fall.:-)


Nach 3:59.20 Std. löste ich als 14. der Gesamtwertung die Zeitnahme aus. Das bedeutete am Ende Platz 5 in meiner Altersklasse. Für mich ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis als Kurzstreckler.

Bitter war, dass sich in meiner Gruppe der Bronzeplatz meiner AK befand. Aber selbst wenn ich das gewusst hätte, wäre da nichts mehr gegangen. Die Solofahrt zu Beginn des Rennens hat mir einfach zu viel an Substanz gekostet.

Nach gefühlten 5kg Mandarinen im Ziel ging es unter die warme Dusche und ich konnte mich mit Guido  über das Rennen austauschen.:-)

Lars musste sein Rennen nach dem zweiten Plattfuß aufgeben. Über den Sieger brauche ich keine Worte zu verlieren. TBR- biEHLER auf 1- 3. Respekt und Anerkennung.
Dies zolle ich auch David Seidel, welcher die 50km gewann.
Ganz starke Leistung.

Vielen Dank an Simone und Maik für die Unterstützung an der Strecke, auch wenn die Wege etwas weiter waren als geplant. :-)
Super Event, wie immer, tolle Strecke und Top Organistion. Weiter so.

Nächste Woche Belantis zum wahrscheinlich letzten MTB- Rennen der Saison für meine Wenigkeit.

MFG Daniel



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