Sonntag, 30. Juni 2013

4. Koberbachtal Triathlon MD 1,5km- 90km- 20km


Mein persönliches Saisonhighlight stand auf dem Programm, die Mitteldistanz im Triathlon. Dafür suchte ich mir den Koberbachtal Triathlon heraus. Eine Standortbestimmung für weitere, eventuelle Heldentaten.

Um es vorweg zu nehmen. Der Veranstalter versuchte hier mal was neues aus. Es war kein offizieller Wettkampf, sondern wie der Name des Ganzen, "Koberman Indi Trail" schon verriet, war hier jeder Teilnehmer auf sich selbst gestellt. Klar, das ist man immer als Triathlet, nur galt das an diesem Tag auch für die Rad- und Laufstreckenwahl. Die Schwimmstrecke war mit 2 Runden a 750m noch vorgegeben. Anders bei den folgenden Disziplinen. Diese wurden nicht vorgegeben, sondern man wurde mit einem GPS Gerät ausgestattet und musste mind. 90km Rad und 20km Laufen auf dem Tacho haben. Also der Spaßfaktor hatte absolut Vorrang. Ein Ziel verfolgte ich natürlich trotzdem. Es sollte am Ende schon eine Zeit von unter 5 Std. herauskommen.
Mit André Berthel (Radsportteam Hartenstein) war eine erfahrener Triathlet mit am Start, welcher ein wenig als Gradmesser für mich galt.

Um 04.30 Uhr gab der Wecker laute Signale von sich. Ich war ordentlich aufgeregt. Nachdem das Auto beladen war, holte ich meinen heutigen persönlichen Betreuer, Maik Amelang, ab. Gute Laune war vorhanden. Vor Ort angekommen bezog ich sogleich die Wechselzone, die seperat vom großen Wechselbereich der zeitversetzten Wettkämpfe, gelegen war.

Der Start für uns war auf 08:00 Uhr terminiert. Die Wassertemperatur sollte bei 19°C liegen. Das konnte ich garnicht glauben, wenn ich da an mein letztes Schwimmtraining vom Donnerstag im Geyrischen denke. Da hat es mich sogar mit Anzug gefröstelt.

So schlüpfte ich rechtzeitig in die legale Schwimmhilfe in Form des Neoprenanzuges, was Maik sichtlich amüsierte.





Dann ging es zum Einschwimmen  und tatsächlich war es im Wasser wärmer als an der Luft. Super, das sollte das Schwimmen ebenfalls etwas erleichtern, denn bei einer kalten Brühe setzt auch schnell mal die Schnappatmung ein.


Kurz nach 08:00 Uhr sollte es dann los gehen. Fünf Starter haben sich gefunden, um diesen Spaß mitzumachen. Aber das wir mir egal, ich hatte mein Ziel und ob da 200 oder 5 am Start stehen, mein Ziel konnte ich nur selbst erreichen.

Auf ging es. Ich versuchte sofort meinen Rhythmus zu finden, was mir auch recht gut gelang. Nach jedem 5 Zug hob ich mein Köpfchen aus dem Wasser, um größere Umwege zu vermeiden. André ging vorn ordentlich ab, nicht anders war es zu erwarten. So kraulte ich mich durch die Kober- Talsperre ohne zu überdrehen. Nach der ersten Runde mussten wir ein 30m Stück per Pedes absolvieren. Das führte dazu das der Rhythmus erstmal für einige Züge flöten ging. Ich fand ihn aber glücklicherweise schnell wieder. Die zweite Runde verlief ohne besondere Vorkommnisse. Als Dritter kam ich nach 31:29min aus dem Wasser. Nicht berauschend, dass weiß ich, aber alles im Lot. 1:53min/100m ist auf jeden Fall ausbaufähig. Auf André hatte ich um die 5min. verloren.

Beim ersten Wechsel versuchte ich die Hektik zu vermeiden. Das Ausziehen des Anzuges verlief problemlos und auf Grund der doch kühlen Temperaturen entschied ich mich für Armlinge und Windweste. Ein Gel spülte ich noch runter und auf ging es auf die Radtrecke.

Profil der 90km Rad
Ich entschied mich für eine 30km Runde, welche ich im Vorhinein schon mit Kumpel Sepp abgefahren hatte. Als Teilziel hatte ich mir einen 36er Schnitt gesetzt, was 2:30Std. bedeutete. Ich versuchte gleich ordentlich Druck auf das Pedal zu geben. Die Strecke verlief zunächst leicht ansteigend, mit einem anschließenden kurzen Anstieg. Maik begleitete mich mit meinem Fahrzeug hinter mir und verpflegte mich aus dem Fahrzeug heraus. Das sieht im TV immer so einfach aus, aber es ist ganz schön heikel. In den schnellen Stücken hätte ich mir doch ein 53er Blatt gewünscht, da ich mich kurz vorm abheben befand. Mehr als 64km/h war da nicht drin. Das Letzte Stück der Runde führte dann über kleinere Wellen zurück zum Durchlauf. Hier machte mir der Wind ordentlich zu schaffen, was in Runde 2 und 3 noch mehr ins Gewicht fallen sollte. Die Erste Runde war dann in 49:45min absolviert. Mit 36,4km/h war ich ebenfalls noch im Soll. Ich fühlte mich noch frisch und Maik achtete penibel auf meine Nahrungsaufnahme.

Ich versuchte weiterhin vorallem bergauf schön flüssig
zu treten, aber auch nicht zu viel Speed liegen zu lassen. So kam mir der kurze Anstieg Richtung Trünzig in Runde 2 etwas zäher vor. Immer wieder ging ich kurz aus dem Sattel, um die Muskelatur zu lockern. Der Wind wurde nun auch bei Rundehälfte stärker, wobei er da recht heftig von der Seite kam, was den ein oder anderen Schlenker zur Ursache hatte. Beim zweiten Rundendurchlauf bei Km 60,1 stand die Uhr bei 1:40.50 Std.. Der Schnitt fiel auf 35,7km/h. Die Beine fühlten sich dennoch gut an. In der 3. Runde versuchte ich nochmals etwas zu zusetzen. Der Anstieg lief besser als in der Runde zuvor. Das stimmte mich sehr positiv. Im regelmäßigen Abstand gab es was zu essen aus dem Fahrzeug. Krämpfe waren nicht in Sicht. Aber der Wind wurde immer ekliger. Mal kam er von vorn, mal von der Seite, mal stärker, mal sehr stark, aber nie schob er von hinten. Leider musste ich noch eine kleine Extrarunde drehen, da es sonst nicht für 90km gereicht hätte. So fuhr ich nach 2:35:20Std. und 90,6km in den Wechselgarten. Der Schnitt war somit bei 35km/h. Kein Problem dachte ich mir, bin ja schneller als erwartet geschwommen, also immernoch im Plan. Nach vorn ist der Rückstand erwartungsgemäß angewachsen. André Berthel hat es auf dem Rad richtig krachen lassen.

Der zweite Wechsel ging flotter über die Bühne. Da es immernoch leicht regnete, lies ich vorerst die Armlinge und die Weste an. Maik parkte mein Fahrzeug derweil wieder ab und setzte sich nun auf das Rad, um mir zur Seite zu stehen.

Die Laufstrecke, welche ich ebenfalls auf anraten von Kumpel Sepp auswählte, führte von der Talsperre erneut auf die Hauptstraße und das Tal hinauf.
Profil 20km Laufen
Ich lief ordentlich an ohne zu überdrehen. Die ersten Km war ich bei ca. 4:46min/km. Wie im Profil zu sehen, ging es leicht berghoch. Und wo es hoch geht, da geht geht es auch wieder runter. Was für eine Weisheit!!!

Bereits bis zur Wendestelle konnte ich den Km/ Schnitt um die ein oder andere Sekunden drücken. Es blieb auch immer noch Zeit mit Maik ein kleines Gespräch zu führen. Nach 7,3km war ich am Anstieg der Radrunde angekommen, drehte aber hier ab, um das Tal hinunter zu laufen. Das regelmäßige Trinken und Essen

wurde jetzt umso wichtiger. Die Weste zog ich nun auch aus! Die Beine gaben noch immer keine Warnsignale ab. Auf dem Rückweg gab ich etwas mehr Gas und der Schnitt fiel auf 4:34min/km. An der Auffahrt zur Talsperre angekommen standen 13,3km zu Buche. Ich entschied mich noch die Straße ein Stück weiter runter zu laufen, eine kleine Runde lies ich folgen und schon war ich am Ausgangspunkt (Auffahrt Talsperre) bei Km 14,3.

Ich beschloss mit Maik erneut 2Km die Hauptstraße hoch und wieder runter zu laufen und den Rest, in Zielnähe zurückzulegen. Bei 16,5km merkte ich nun die ersten Ermüdungszeichen in den Waden, keine Krämpfe, aber sie wurden spürbar schwerer. Aber es war ja nicht mehr weit. 18,3km waren Geschichte und es folgte nun der Anstieg zur Talsperre. Hier versuchte ich nichts zu riskieren und lief sehr vernünftig hoch. Am Eingang zum Wechselgarten waren 18,9km zurückgelegt. Maik bog ab ins Ziel und ich lief noch die 550m der Talsperre entlang. Das Gleiche auch zurück und ich bog ins Ziel ein. Der Stadionsprecher unterbrach kurz die Siegerehrung und widmete sich meinem Einlauf. Ich benötigte 1:32.48 Std. für die 20,1km, 4:37min/km. Das hätte ich nie für möglich gehalten.

Es war geschafft. Nach 4:44.17 Std. überquerte ich als Zweiter überglücklich die Ziellinie. Meine erste Mitteldistanz, geil.
Am Ende haben mir ca. 7min. auf André Berthel gefehlt. Damit kann ich als Radfahrer zufrieden sein.


Nachdem Duschen gab es dann vom Veranstalter eine Prämierung, mit Medaille und Pokal. Und ein kleines Interview "musste" ich auch noch geben. Maik meinte aber, ich hätte das gut gemacht. Super Sache. Wir gönnten uns im Anschluss noch eine Thüringer Roster, bevor wir uns auf dem Heimweg machten.


Ich möchte ganz besonders bei Maik bedanken, denn es ist sicherlich nicht selbstverständlich, Samstag um 5 aufzustehen und einem Irren hinterher, bzw. nebenher zu fahren. Maik das weiß ich echt zu schätzen.

Wenn der Dienstplan mitspielt, nehme ich dann nächsten Sonntag wieder die grobstolligen Reifen zum "wettkämpfen" mit nach Frauenstein.:-)

Sport Frei#

Daniel


















1 Kommentar:

  1. Starke Leistung, auch wenn nur wenige dort teilgenommen haben. Schade für die Allgemeinheit, gut für dich ;)

    AntwortenLöschen